Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein!
18.02.2018
Am 16. Februar wurden für die Stufen Q1 und Q2 eine eindrucksvolle Informationsveranstaltung sowie anschließend eine Typisierungsaktion von der DKMS gegen Blutkrebs veranstaltet.
Zu Beginn sahen die Anwesenden einen emotionalen Trailer über die Erkrankung Blutkrebs. Dieser Film zeigte zum einen eine Mutter, die ihre Tochter im Alter von 3 Jahren auf Grund einer Blutkrebserkrankung verlor und zum anderen Michelle, eine Erkrankte, die durch eine große Typisierungsaktion den Blutkrebs besiegen konnte. Diese Berichte verdeutlichten die Auswirkungen von Blutkrebs und die Heilungschancen durch Stammzellspender.
Der Begriff Blutkrebs umfasst Erkrankungen des Knochenmarks, die eine unkontrollierte Vermehrung von weißen Blutkörperchen verursachen und damit die Funktionen des Blutes behindern. Alle 15 Minuten erhält ein Patient, meist ein Kind, in Deutschland die Diagnose Blutkrebs, welcher nur durch eine Stammzellspende geheilt werden kann.
Allerdings gleicht die Schwierigkeit einen passenden Spender zu finden der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Dies ist darin begründet, dass die sog. Gewebemerkmale (HLA-Merkmale) übereinstimmen müssen. Es existieren jedoch ca. 50 Millionen mögliche Kombinationen von Gewebemerkmalen und deshalb findet jeder zehnte Erkrankte keinen Spender, keinen Lebensretter.
Dies veranschaulichte auch ein weiterer Film über einen jungen Mann, der trotz gesunder Lebensweise an Blutkrebs erkrankte und dessen HLA-Merkmale wegen der Abstammung seiner Eltern besonders seltene Kombinationen aufwiesen.
Anschließend berichtete Fabian Leuchtmann von seiner Geschichte als Stammzellspender. Er saß genau wie die Schülerinnen und Schüler in der Aula seiner ehem. Schule, lauschte dem Vortrag und entschied sich dann für eine Typisierung.
Wenig später erhielt er die Nachricht, dass er für einen tschechischen Patienten der passende Spender sei. Er entschied sich für die Spende, sodass er eine Voruntersuchung machen ließ und schließlich alle Formalitäten erledigte.
Von diesem Zeitpunkt an musste er sich bis zum endgültigen Spende-Tag Wachstumshormone spritzen, sodass die Stammzellen sich vermehren und in seinen Blutkreislauf gelangen konnten.
An dem Tag der Spende saß er ca. 6 bis 7 Stunden in einem Krankenhaus, während „das Blut aus dem rechten Arm rausfloss, durch eine Maschine lief und anschließend in den linken Arm wieder hereinfloss“, so Herr Leuchtmann.
Nach dieser Zeit wollte er erfahren, wem er seine Stammzellen gespendet hat und informierte sich bei der DKMS. Diese durfte Herrn Leuchtmann jedoch lediglich über das Geschlecht, die Herkunft und das Alter des Empfängers Auskunft geben. Nach 3 Monaten erfährt jeder Spender in der Regel, wie die gesundheitliche Verfassung des Patienten ist und nach 2 Jahren dürfen Spender und Empfänger einen Kontakt herstellen.
Anschließend durften sich die meisten Anwesenden typisieren lassen. Das heißt, dass ein Wangenabstrich gemacht wird, dieser wird an DKMS Labore gesendet und die Gewebemerkmale werden gespeichert. Es dürfen sich allerdings nur Personen typisieren lassen, die mindestens 17 Jahre und maximal 55 Jahre alt sind, die mindestens 50 kg wiegen und einen BMI unter 40 besitzen.
Durch die diesjährige Typisierungsaktion des Gymnasiums An der Stenner sind ca. 100 neue Registrierungen entstanden, die die Wahrscheinlichkeit für die Heilung vieler Blutkrebspatienten erhöhen.
Text und Fotos: Caroline Bohle, Team StennerJournal