Ein Hoch auf uns! – Studienfahrt des Gymnasiums An der Stenner nach San Felice Circeo 2018
15.04.2018
So... Jetzt beginnt es.
Dieser Satz von Christian Fischer, dem Fahrtenleiter der diesjährigen Fahrt nach San Felice Circeo in Italien, wird wohl allen Teilnehmern als sehr gute Erinnerung an die spannende und ereignisreiche Zeit im Gedächtnis bleiben. 49 begeisterte Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums An der Stenner fuhren zusammen mit ihm, seinen Kolleginnen und Kollegen Frau Voß, Frau Kosubek und Herr Schmidt, zehn Tage Anfang April ins Centro Ferie Salvatore, einem barrierefreiem Ferienzentrum, um von dort aus verschiedenen interessanten Aktivitäten (z.B. Reisen nach Pompeji, Rom, Monte Cassino...) nachzugehen. Während dieser Zeit haben die Schülerinnen und Schüler nicht nur ihr Wissen über Italien aufgefrischt und die herrliche Sonne Italiens genossen, sondern auch ihren Teamgeist gestärkt und ihre Horizonte erweitert.
Nach einer Nachtfahrt machte die fröhliche Reisegruppe einen längeren Aufenthalt in Siena, einer wunderschönen Stadt in der Toskana. Dort wurden von den Schülern Referate über den Ort gehalten und den Reisenden wurde dann Zeit gegeben, um die Sehenswürdigkeiten des Ortes wie z.B. die Piazza del Campo oder den Dom von Siena zu bestaunen.
Am späten Nachmittag kamen alle wohlgesonnen, aber noch leicht ermüdet von der Fahrt im Ferienzentrum in San Felice Circeo an. Dort wurden Sie freundlich vom Team des Ferienzentrums begrüßt und ihnen wurde ein erstes deliziöses italienisches Essen geboten. Viele waren erstaunt, als sie gehört haben, dass Nudeln kein Hauptgericht, sondern vielmehr eine Vorspeise in Italien sind.
Am nächsten Tag machten sich alle voller Tatendrang und Abenteuerlust auf den Weg in die schöne Altstadt von San Felice. Wegen des sonnigen Wetters und des strahlenden Himmels beschloss Herr Fischer dort auch an den Strand zu gehen: Während des entspannenden Aufenthaltes am Strand sammelten alle neue Energie, die sie sicherlich für die nächsten Tage brauchen würden und die wegen der eintägigen Busfahrt noch nicht komplett wieder da war.
Am Mittwoch war es dann soweit: Die Schüler fuhren sehr früh morgens los, um den lang ersehnten Aufenthalt in Rom anzutreten. Dort angekommen begann es erst einmal mit einer Audienz beim Papst auf dem Petersplatz. Alle bemerkten, wie schon die Nähe zu Papst Franziskus ein unvergessliches Ereignis ist und wie unbeschreiblich schön eine katholische Messe sein kann, auch wenn man nicht gläubig ist. Anschließend begab sich die Gruppe von Neugier und Eifer getrieben in den modernen Teil der Stadt Rom. Auf ihrem Weg sahen sie verschiedene Highlights Roms wie die Engelsburg (Zufluchtsort des Papstes bei Angriff auf Vatikan), die Piazza Narona mit dem Vierströmebrunnen, das Pantheon (ein Tempel für alle römische Götter), den Trevi-Brunnen und die spanische Treppe. An der spanischen Treppe wurden Referate gehalten und danach hatten die Schüler die Gelegenheit, Rom selbstständig in Gruppen von mindestens drei Personen zu erkunden, was ihr Entscheidungsvermögen und ihren Teamgeist deutlich förderte. Am Abend, wieder im Ferienzentrum angekommen, stellte sich auch eine andere, sehr freundliche Gruppe aus Dänemark vor, von deren Teilnehmern viele eine körperliche Behinderung hatten. Die deutschen Schüler sahen aber nicht nur das tragische an deren Situation: Sie erkannten, dass Menschen, egal wie sie Aussehen oder was für Nachteile sie haben, glücklich sein können. Man kam einfach ins Gespräch und freute sich, gemeinsam an diesem wundervollen Ort sein zu dürfen.
Am nächsten Tag machte sich die Gruppe auf ins nahegelegene Terracina, um den besonderen, von grandiosen Ständen geprägten Markt zu besichtigten und später nach Sperlonga zu fahren, wo an einem traumhaften Strand relaxt und gesonnt, oder unter Aufsicht der wachsamen Lehrer bei 27°C und strahlendem Sonnenschein im Meer gebadet wurde. Wegen der himmlischen Kulisse, des grandiosen Wetters und der herrlichen Entspannung war dies für manche Schüler einer der besten Tage.
Nach dem nächsten Morgen begann ein weiterer ereignisreicher Tag:
Diesmal ging die Reise noch weiter Richtung Süden, in die römische Stadt Pompeji, die durch den Ausbruchs des Vesuvs, einem Vulkan, am 25. August 79 n.Chr. komplett verschüttet, aber dadurch gut erhalten wurde, wie die Schüler durch einen Film während der Busfahrt lernten. In Pompeji begann die Suche nach bestimmten Orten und Gegebenheiten, da die Lehrer einen Fotowettbewerb angesetzt hatten. Die gemachten Fotos wurden dann als eine Collage von den unparteiischen Lehrern ausgewertet und die glorreichen Sieger wurden dann am letzten Tag bekannt gegeben. Die Schüler empfanden ihren Aufenthalt dort als sehr informativ, lustig und beeindruckend, da sie so nicht nur ihren Spaß durch den kleinen Wettbewerb hatten, sondern auch mehr über die interessante Geschichte der Römer, ihre Kultur und den Untergang einer sehr bedeutenden Stadt lernen konnten.
Generell gesehen hatte die Fahrt bis zu dem Tag schon eine sehr gute Auswirkung, da die Schüler schon sehr viel über die Kultur (einschließend des Essens) Italiens erfahren haben und durch die zahlreichen, gelungenen Gruppenaktivitäten sich starke Fortschritte in ihren sozialen Kompetenzen bemerkbar machten.
Am Samstag wurde am Circus Maximus, einem Ort, wo die Römer damals Pferderennen abhielten gestartet. Die Gruppe lief von dort aus weiter durch eine von vielen schönen Kirchen Roms durch, an dem Forum Romanum, das ein alter römischer Marktplatz früher war, vorbei, bis sie schließlich am Colloseum ankamen. Von dort aus besichtigten einige das Forum, während andere mit der Bahn nochmal zum Petersplatz fuhren.
Den letzten Tag verbrachten die Schüler mit einer Reise nach Monte Cassino, welches das Mutterkloster der Benediktiner ist und das im zweiten Weltkrieg Schauplatz einer der brutalsten und extremsten Schlachten war. Aufgrund des Krieges wurde das Kloster sogar komplett zerstört, so dass es wieder aufgebaut werden musste. Nun ist „Pax“ (lateinisch für Frieden) das, was das Kloster vermitteln will. Dies lernten die Schüler sehr schnell als sie die Ruhe, Herrlichkeit und Harmonie des Klosters genossen. Später an diesem Tag besuchten sie noch den deutschen Soldatenfriedhof, einen Ort der Trauer und einen Ort des Nachdenkens, wo 20.076 Soldaten ihre letzte Ruhe finden. Nur Kreuze mit Namen erinnern an die Katastrophe, die erst vor knapp 80 Jahren geschah. Besonders schockierend für die Schüler war, dass manche Soldaten mit 16 Jahren gefallen sind, also gestorben sind, als sie ungefähr so alt waren wie die Schüler. Daher konnte auf der Rückfahrt ins Ferienzentrum eine sehr nachdenkliche bewegende Stimmung in der Reisegruppe beobachtet werden!
Am letzten Abend fand das „Grande Festa“, zu Deutsch das große Fest, statt. Bei diesem Fest handelt es sich um eine alljährliche Tradition, bei der Bewohner des Ortes zusammen mit den Reisenden ein Fest feiern. Am Anfang hielten sowohl Herr Fischer, als auch Sabina, die Leiterin des Ferienzentrums, eine bewegende Rede. Wie bei dem Fest üblich mussten 2 Zimmer einen der Tage kreativ Revue passieren lassen. Die Schüler zeigten hierbei viel Engagement, als mehrere bezaubernde und lustige Gedichte, ein entzückendes Lied über die Liebe zu Italien und ein fabelhaftes Theaterstück über den Untergang Pompejis die Tage lebendig und bildhaft wieder erscheinen ließen. Anschließend klang der Abend mit einem Grillbuffet und einer sehr lebhaften Party aus.
Am nächsten Morgen ging es dann nach einem ausgedehnten Frühstück in Richtung Heimat und nach einem Zwischenstopp in Parma fielen alle am nächsten Morgen glücklich in die Arme ihrer Eltern.
Zusammenfassend ist noch einmal besonders hervorzuheben, dass die Schüler durch das Erkunden eines fremden, anderen Landes neue Eindrücke und gute Erinnerungen gewonnen haben, wodurch sie hoffentlich in Zukunft offener auf andere Kulturen zugehen können. Des Weiteren sind die Schüler entspannt und mit neuer Motivation in die Schule wieder eingestiegen. Außerdem ist deutlich bemerkbar, dass durch diese wunderbare Reise ihr Zusammenhalt untereinander gewachsen ist und dass die Schüler gemerkt haben, dass Lehrer auch nur Menschen wie sie sind.
Dahingehend möchte ich mich, in Namen aller Schülerinnen und Schüler, herzlich nochmal bei den Lehrerinnen und Lehrern Frau Voß, Frau Kosubek, Herrn Fischer und Herrn Schmidt sowie bei den Fahrern des Busses Tim und Carsten für die amüsante, spannende und lehrreiche Fahrt bedanken. Ergänzend möchte ich mich auch bei dem Team vom Centro Ferie Salvatore für die herrliche Zeit, das köstliche Essen und die freundlichen Konversationen sowie allen Schülerinnen und Schülern für das Mitfahren bei der Studienfahrt nach San Felice Circeo bedanken.
Text: Torben Flashove, 9e