In den letzten Monaten fand wieder ein deutsch-französischer Schüleraustausch zwischen Leander, einem Schüler unserer Schule und Mathis, einem Schüler der EF aus der Côte d’Azur, statt.
Für beide Schüler war die Begegnung sehr gewinnbringend, erweiterte ihre bereits breite Horizonte und bereicherte sie in sehr vielen Bereichen. Sie lernten nicht nur die Sprache des Austauschpartners, sondern vor allem erlebten die Kultur des Gastlandes, wie sie wahrscheinlich nie wieder als Erwachsene erleben werden: sehr nah, in einer Gastfamilie einfach den Alltag kennenlernen, am Tisch mit der Familie sein, die tägliche Esskultur genießen, die Freizeitangebote wahrnehmen, ausgehen, sich mit Freunden und Bekannten treffen, abhängen, zusammen Spaß haben und sogar zur Schule gehen, den Unterricht im Gastland erleben. Was für Glück!
Für Leander war das eine besondere Erfahrung. So berichtet er:
Als ich im Unterricht mitbekommen habe, dass ein deutscher Austauschpartner für einen französischen Schüler gesucht wurde, habe ich mich direkt freiwillig gemeldet, da meine Eltern mir immer gesagt haben, dass man eine Sprache erst richtig beherrschen kann, wenn man in dem Land gelebt hat.
Diese Aussage habe ich mir zu Herzen genommen und nun war es so weit, der Austausch stand vor der Tür.
Rasch waren die Flugtickets gebucht, der erste Kontakt mit meinem Austauschpartner aufgenommen. Am Flughafen habe ich mich noch kurz von meinen Eltern verabschiedet und dann ging es los.
Nach ungefähr zwei Stunden Flug war ich am Flughafen in Nizza, Sonne pur und sehr viele Touristen.
Es wurde im Vorfeld abgemacht, dass ich meine Gastfamilie anrufe, sobald ich ankomme. Es hat sich leider ein kleines Problem ergeben: Ich hatte kein Internet! Was für ein Anfang!
Zum Glück kannte die Gastfamilie meine Ankunftszeit, daher haben sie mich nach 30 Minuten am Flughafen gefunden und wir haben uns auf den Weg gemacht.
Im Haus angekommen, ließen sie mir nicht viel Zeit, damit wir gemeinsam einen schönen Ausflug in der Gegend machten. Was für eine wunderschöne Region! Die Côte d’Azur ist sehenswert und so schön.
Meine Gastfamilie hat sich sehr liebevoll um mich gekümmert. Das Leben bei ihnen war wie bei mir zu Hause und wenn mir etwas auf dem Herzen lag, konnte ich sie einfach ansprechen.
In der Schule habe ich nur wenige Unterschiede zu unseren Schulen bemerkt. Die Unterrichtstunden und die Pausen sind länger als bei uns. Zum Beispiel ist die Mittagspause 2 Stunden lang und der Unterricht fängt jeden Tag zu einem anderen Zeitpunkt an. Den Weg zur Schule haben wir mit dem Bus in 40 Minuten geschafft. Obwohl die Schule eine Stunde später als hier angefangen hat also erst um 9:00 Uhr, sind wir früher aufgestanden, da der Bus so lange gebraucht hat.
In der Schule war es aber wirklich schön. Die Gastschule ist modern, die Mitschüler waren nett zu mir und die Lehrer schienen auch nett zu sein. Leider war die Mensa dort schlecht und teuer. Zum Glück konnte man, wenn man will, woanders essen gehen, zum Beispiel in der Stadt, die nur 10 Minuten entfernt war. Besonders gut hat mir gefallen, dass man sich gut um mich gekümmert hat und ich deutliche Verbesserungen bei meinem Französisch festgestellt habe. Ich habe auch einen guten Freund gefunden – meinen Austauschpartner Mathis
Nach der Schule haben wir meistens noch Sport gemacht, zum Beispiel Tischtennis und Basketball gespielt. An den Wochenenden sind wir manchmal zu Fußball- und Handballspielen gegangen. Außerdem haben wir Städte wie Monaco und Nizza besichtigt, was wirklich beeindruckend und unvergesslich war.
Schlussendlich würde ich sagen, dass ich solch einen Austausch wieder machen würde und er mir geholfen hat, mein Französisch zu verbessern und andere Perspektiven zum Leben kennen zu lernen.
Der Schüleraustausch ist für Leander und Mathis sehr erfolgreich gewesen. Beide Jugendliche haben viel voneinander gelernt, was auch der beste Unterricht nie geben kann: der authentische Alltag, die Gastkultur hautnah zu erleben und sie wertzuschätzen.
Vive l’amitié franco-allemande
Juni 2022