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Trainingsraum ganz ohne Sport? - Ein pädagogisches Konzept an unserer Schule

"Kevin, was machst du gerade?" - "Iiiich? Gar nichts, ich höre zu!" - "Nein, Kevin, du wirfst Papierkugeln auf Anja. Gegen welche Regel hast du verstoßen?" - "Na ja – Schüler haben ein Recht darauf, ungestört unterrichtet zu werden..." "Was geschieht, wenn Du gegen diese Regel verstößt?" - "Dann kann ich mich entscheiden, ob ich aufhöre oder in den Trainingsraum gehe." "Und – wie entscheidest du Dich?" - "Ich höre auf!"

So oder so ähnlich laufen seit Frühjahr 2005 immer wieder Dialoge in unseren Klassen ab. Was steckt hinter dieser etwas förmlich erscheinenden Art des Gesprächs? In den letzten Jahren sind Unterrichtsstörungen an vielen Schulen zu einem wachsenden Problem geworden. Lehrerinnen und Lehrer stellten fest, dass immer mehr Unterrichtszeit dafür aufgewendet werden musste, für Ruhe zu sorgen, Störungen zu beenden oder Bedingungen zu schaffen, in denen Unterricht überhaupt möglich ist. Eine denkbare Chance zur Abhilfe entdeckten wir im so genannten Trainingsraumprogramm, das mit großem Erfolg von vielen anderen Schulen eingeführt worden war.

Dieses Programm basiert auf den folgenden Grundannahmen:

  • Unterrichtsstörungen entstehen fast immer spontan und unreflektiert: Die störende Schülerin, der störende Schüler verfolgt keine böse Absicht, sondern handelt aus Langeweile, als Reaktion auf äußere Impulse oder um Unlustgefühle auszuagieren.
  • Darum ist es notwendig, diese Zusammenhänge ins Bewusstsein zu rufen, indem die Lernenden sich an die Grundregeln erinnern und erkennen, dass sie dagegen verstoßen.
  • Erst wenn Unterrichtsstörer ihr Verhalten nicht ändern können oder wollen, gehen sie in einen anderen Raum, der während der Schulzeit durchgängig von jeweils einer Lehrerin oder einem Lehrer besetzt ist. Dort wird über das Verhalten nachgedacht und Alternativen für die Zukunft formuliert.
  • Sehr wichtig ist, dass deutlich wird, dass eine Schülerin oder ein Schüler nach der ersten Unterrichtsstörung tatsächlich selbst entscheidet: Wird das störende Verhalten unterlassen, ist das Ziel erreicht. Wird ein zweites Mal gestört, ist dies die Entscheidung, den Trainingsraum aufzusuchen.

Diese Grundannahmen machen den eingangs erwähnten Dialog verständlich: Die Lehrperson macht das Verhalten bewusst und fragt nach der jeweiligen Entscheidung. Selten gehen Schüler sofort in den Trainingsraum. Mit der nächsten Unterrichtsstörung treffen sie die Entscheidung, den Unterricht vorübergehend zu verlassen. Hier wird das Anliegen des Konzepts besonders deutlich. Die bisher sehr häufig unbewusst ablaufende zweite Störung, die oft dazu dient, ein vorübergehendes Unlustgefühl zu kompensieren, wird so zu einer bewussten Entscheidung, über die anschließend nachgedacht werden kann und muss. Dies geschieht im Trainingsraum unter Anleitung der dort anwesenden Lehrkraft. Im Trainingsraum füllen die Schülerinnen und Schüler zunächst einen vorstrukturierten Fragebogen aus, in dem sie über ihr Störverhalten nachdenken und für zukünftige Situationen Alternativen entwickeln. Diese Überlegungen werden anschließend mit der Aufsichtsperson besprochen. Hierbei ist es von erheblichem Vorteil, dass zwischen Schüler/in und Lehrer/in hier kein Konflikt existiert, weil es ja ein anderer Lehrer ist. Die Lehrperson kann und soll sachlich, ohne Vorwürfe und zugewandt zu den Lernenden die Situation analysieren und versuchen, eine positive Einstellung zu den Handlungsalternativen zu verankern.

Verweigert ein Schüler im Trainingsraum erneut die Zusammenarbeit, wird er nach Hause geschickt (bzw. von den Eltern abgeholt). Am regulären Unterricht kann sie oder er erst nach einem gemeinsamen Gespräch mit seinen Eltern und den zuständigen Lehrern teilnehmen.

Das Trainingsraummodell wird in den Stufen 5 bis 9 angewendet.

Gymnasium An der Stenner // Stennerstraße 5 // 58636 Iserlohn // Telefon: +49 (0)2371 217 1880 // Fax: +49 (0)2371 217 1890