
Erasmus+ Besuch in Stockholm
11.10.2018
Das vierte Treffen des Erasmus+ Projektes führte uns vom 24.09-28.09.2018 nach Stockholm, die Hauptstadt des Landes der Elche, von Pipi Langstrumpf und Ikea.
Am Montag stand ein Besuch der Schule auf unserem Plan. Uns ist dort aufgefallen, dass im Unterricht herkömmliche Unterrichtsmaterialien durch Tabletts und Computer ersetzt wurden. Die hochmoderne Schule verzichtete sogar auf Schulgongs und erinnerte uns stark an deutsche Universitäten. Das Essen in der Schule ist für jeden kostenfrei, die Schule deckt alle anfallenden Kosten.
Am nächsten Tag bekamen wir einen Einblick in die Natur Schwedens. Auf der Suche nach Pilzen und Preiselbeeren wanderten wir durch einen Wald in der Nähe eines Sees, wo wir ein selbstorganisiertes BBQ zubereitet haben. Uns ist allen klar geworden, wie schön und einfach das ist, sich sein Essen in der Natur zu holen, sich selbst versorgen zu können und ein bisschen auch unabhängig von der Lebensmittelindustrie zu werden.
Am Nachmittag standen die Präsentationen unserer vorbereiteten Projektthemen auf der Tagesordnung, und zwar: die Situation der Landwirtschaft als wirtschaftlicher Faktor, die veränderten Agrarlandschaften in letzten 50 Jahren, die sich an die Lebensmittelproduktion und an die Essensgewohnheiten anpassen mussten, die Lebensmittelhändler in der Nähe unserer Wohnorte sowie das Essverhalten junger Menschen bei der Essenswahl und der Qualität des Essens.
Der Besuch eines privaten Projektgartens inmitten eines Wohngebietes am Mittwoch zeigte uns,wie alternativ Stockholms Bevölkerung hinsichtlich einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion ist. Die Gärten stehen für alle zur Selbstversorgung zur Verfügung. Sie zeichnen sich durch ein hohes Maß an ökologischer Landwirtschaft aus. Dies zeigte sich in dem völligen Verzicht auf chemische Mittel und in der Nutzung von angepasster Pflanzenauswahl.
Am Donnerstag haben wir das preisgekrönte Wellnesshotel Yasuragi besichtigt. Dieses war vor allem auf Nachhaltigkeit, z.B. hinsichtlich der Wiederverwendung von Wasser und Müll zu Biogas spezialisiert. Dieser Kreislauf macht das Hotel einzigartig in Europa. Das Hotel möchte in allen Belangen den ökologischen Wert eines nachhaltigen Wirtschaftens belegen.
Am Nachmittag haben wir mit unseren Austauschpartnern die Altstadt besichtigt und selbst kreiertes Sightseeing gemacht. Am Abend besuchten wir gemeinsam eine Tanzvorstellung im Dansens Hus, dessen Thema das Sein des Menschen darstellte.
Der folgende Tag begann mit der Vorstellung unserer mitgebrachten Filme und endete mit einer gemeinsamen Podiumsdiskussion über die Vorträge.
Im Anschluss besuchten wir das Europahuset in Stockholm. Hier referierte der Leiter des schwedischen Europabüros über die wirtschaftliche und ernährungstechnische Bedeutung der Landwirtschaft in der EU. Wir erhielten u.a. einen Einblick in die Problematik, dass eine allgemeingültige und europaweite Zertifizierung von Bio-Produkten nicht selten an den unterschiedlichen Ansichten und Interessen der Mitgliedsstaaten scheitert.
Anschließend fuhren wir zu dem Freilichtmuseum Skansen, wo das dörfliche Leben Schwedens und die traditionelle Selbstversorgung im 19. Jahrhundert nachgestellt wurde.
Am Ende der Arbeitsphase kam unser persönliches Highlight, und zwar das ABBA Museum.
Unser Programm in Schweden über die Agrarwirtschaft, ein sehr gewichtiges Thema – das nicht nur uns betrifft, sondern auch künftige Generationen in Europa – war aufgelockert mit Freizeitaktivitäten, die wir oft individuell, in kleinen internationalen Gruppen gestaltet haben. Unseren letzten Abend verbrachten wir gemeinsam mit unseren Partnern und deren Familien, um traditionelle schwedische Gerichte zu kochen. Anschließend haben wir auch schwedische Kartenspiele gespielt.
Zusammengefasst war das Projekttreffen in Schweden für uns alle eine erkenntnisreiche und hochinteressante Erfahrung. Auch haben wir viele neue Bekanntschaften geschlossen und Freunde unter den internationalen Teilnehmenden gefunden. Die Teilnahme an einem Erasmus+ Projekt ist auch deshalb eine wertvolle Erfahrung, die wir sehr schätzen.
Robbie Olsen / Hanna Dieckmann (Q1)