Toleranzworkshop in der 8D
„Toleranz ist für uns, die Schwächen anderer mit unseren eigenen Stärken zu ergänzen und uns gegenseitig – unabhängig von unseren Voraussetzungen – auf unserem Weg zu ermutigen.“ (Kl. 8D)
Der Workshop begann mit zehn Minuten Verspätung in Raum 308 der Klasse 8D. Als zentrales Leitthema sollte die „Toleranz“ im Mittelpunkt stehen. Zunächst gab es eine Vorstellungsrunde. Jeder musste seinen Namen nennen, was er zum Frühstück gegessen hatte und was „Respekt“ für ihn bedeutet. Schnell stand die Definition für Respekt fest: Die Achtung vor verschiedenen Personen / Menschengruppen. Über Respekt kamen wir auf Wertschätzung zu sprechen und auf die Würde. Bei der Frage, was Würde denn überhaupt sei, dauerte es zunächst länger, bis sich jemand meldete. „Würde“, so ein Schüler, bedeutet stolz zu sein. Unser Projektleiter behauptete, „stolz sein“ könne man nur auf eigene Leistungen, was von Seiten der Klasse zu einer regen Diskussion führte.
Kann man nicht auch auf seine Freunde stolz sein? Oder Lehrer auf ihre Schüler? Erfüllt einen denn nur die eigene Leistung mit Stolz? Und wo liegt der Unterschied zwischen Stolz und Wertschätzung? Gibt es da überhaupt einen Unterschied, oder ist Wertschätzung einfach der Anfang vom „stolz sein“?“ Dies sind einige der Frage, welche die Klasse diskutierte.
Auch das Thema „Rassismus“ wurde eifrig diskutiert, nicht immer stimmten unsere Meinungen mit denen des Workshop-Leiters überein, die kleine Pause im Anschluss erfrischte und gab neuen Schwung.
Als nächsten Programmpunkt sammelten wir Schimpfwörter und stellten fest, dass diese einzelne Menschengruppen beschreiben und isolieren. Kritische Fragen von Seiten der Schüler traten zahlreich auf, u.a. was das [Sammeln von Schimpfwörtern] überhaupt mit Toleranz zu tun hat. Diese Frage beschäftigte uns im Verlaufe des Vormittags in verschiedener Weise noch öfters.
Ein Rollenspiel auf dem Schulhof sollte uns zeigen, dass man mit unterschiedlicher sozialer Herkunft im Leben unterschiedlich weit kommt. Sofort kam es wieder zu einer Diskussion von Seiten der Klasse. Hat denn die Herkunft etwas damit zu tun, wie viel man im Leben erreicht? Liegt das denn nicht vielmehr daran, wie viel man selber erreichen will und wie weit man von anderen unterstützt wird? Hat denn Unterstützung nur etwas mit Geld zu tun? Oder fängt Unterstützung schon damit an, dass man sich gegenseitig zuhört?
Zum Schluss überlegte sich unsere Klasse noch einen Satz, der zum Thema Toleranz und zu unserer Klasse passt. Murat Ö. gab dafür die Vorlage: „Toleranz ist für uns, die Schwächen anderer mit unseren eigenen Stärken zu ergänzen und uns gegenseitig – unabhängig von unseren Voraussetzungen – auf unserem Weg zu ermutigen.“
Im Endeffekt kann man sagen, dass der Workshop zum Thema Toleranz viel Stoff für Diskussionen lieferte, daran erkennt man die Vielseitigkeit dieses Themas, und dass unsere Klasse sich auf jeden Fall sehr schnell einig war, was Toleranz für sie bedeutet.
Yara Eckstein (Kl. 8D)